Netzwerken – des einen Freud, des anderen Leid
Das Thema „Netzwerken“ war für mich früher eher negativ behaftet, weil ich es aus meiner Studienzeit heraus als „anstrengend, kräfteraubend, lästiges Übel“ empfand. Ich erinnere mich noch gut: Eine Freundin von mir liebte es, Menschen zu treffen, Smalltalk zu führen und Kontakte zu knüpfen. Sie suchte regelrecht nach dieser Art von Events.
Damals verstand ich die Welt nicht mehr und dachte nur: Wie anders bin ich doch. Meine Assoziationen zu Netzwerken waren komplett konträr zu dem, was meine Freundin empfand. Noch heute sehe ich sie vor meinem inneren Auge – voller Elan, sprühend vor Freude, ganz in ihrem Element.
Doch was war es, dass sie so faszinierte? Sie liebte es, in Verbindung zu gehen, Gemeinsamkeiten zu entdecken, kurze Gespräche zu führen, von einem Gesprächspartner zum nächsten zu wechseln. Für sie war es Leichtigkeit, für mich eher Last.

Qualitatives Netzwerken
Gehen wir ein Stück weiter. Was bedeutet Netzwerken eigentlich?
Ein gutes Netzwerk muss nicht aus unzähligen Menschen bestehen. Es lebt nicht von der Quantität, sondern von der Qualität der Verbindungen. Es ist ein Fließen im System – bestehend aus Geben und Nehmen. Menschen begegnen sich auf Augenhöhe, im respektvollen, wertschätzenden Miteinander.
Oft entsteht dies ungezwungen: Man lernt sich kennen, kommt ins Gespräch, vertieft die Verbindung. Mit der Zeit wächst Vertrauen – und genau dieses Vertrauen macht ein Netzwerk tragfähig. Es fühlt sich an, als würde sich ein leeres Vakuum füllen und alles findet seinen richtigen Platz.
Gemeinschaft stärkt Individuen
Eine Gemeinschaft trägt uns und stärkt jeden Einzelnen. Gemeinsam werden Projekte ins Leben gerufen, Ideen umgesetzt, Aufgaben verteilt. Entscheidend ist, dass jeder eine sinnstiftende Rolle hat. Dieses Gefühl, einen Beitrag zu leisten, entfacht Tatendrang und Freude.
Wie wertvoll wäre es also, die richtige Gemeinschaft für uns zu finden – eine, die zu unseren Werten passt, in der wir wachsen können und in der gegenseitige Unterstützung selbstverständlich ist. Denn unsere Werte bestimmen, wer wir sind, was uns wichtig ist und wohin wir gehören.
Eine passende Gemeinschaft zu finden, ist ein Geschenk. Sie gibt Halt, Motivation und neue Perspektiven.

Coaching-Impulse, um das richtige Netzwerk zu finden
- Welche Werte sind für mich besonders wichtig?
- In welchen Gemeinschaften oder Netzwerken finde ich genau diese Werte wieder?
- Was darf ich selbst geben – und was wünsche ich mir zu empfangen?
- Wo spüre ich echte Verbundenheit?
- Welche Menschen lassen mich wachsen?
Vielleicht ist es an der Zeit, sich umzusehen, hinzuspüren und Schritt für Schritt deine eigene Gemeinschaft zu finden – oder sie sogar mitzugestalten.
Denn: Wir sind nicht dazu gemacht, alles allein zu schaffen. Wir sind dafür gemacht, uns zu verbinden.

